„Wir müssen die Kirche ganz neu aufstellen“

Nach einem Bericht in „Idea“ von dem Kongress im Christlichen Gästezentrum in Schwäbisch Gmünd zum Thema: „30 Jahre Friedliche Revolution – Bilanz eines Wunders“ hat der Wittenberger Stadtpfarrer erstaunliche Forderungen an die derzeitige Kirche gestellt. Martin Kugele berichtete darüber in seiner WEMail aus Bretten vom 25.10.2019:

SCHWÄBISCH GMÜND.  Die Kirche muss wieder zu ihren Ursprüngen zurückkehren, forderte der ev. Stadtpfarrer Alexander Garth (Wittenberg) auf dem Kongress „30 Jahre Friedliche Revolution – Bilanz eines Wunders“ in Schwäbisch Gmünd.  Garth zufolge muss sich die „Kirche ganz neu aufstellen“, von einer „Behörden- und Staatskirche“ zu einer „Kirche der Bekenner und Jesus-Nachfolger“ werden. Die Christen müssten sich wieder darauf besinnen „Salz und Licht in der Welt“ (Bergpredigt Jesu) zu sein. Die Kirche habe bis zum Ende des 4. Jahrhunderts eine „Kontrastgesellschaft“ gebildet. Christen hätten eine andere Ethik vertreten als Angehörige heidnischer Kulte. Das habe dazu geführt, dass die Gemeinden schnell gewachsen seien. Erst als das Christentum im Jahr 380 zur Staatsreligion erhoben worden sei, hätten die Christen aufgehört, sich zu unterscheiden. Ein „Durchschnittschristentum“ habe sich ausgebreitet. Das habe daran gelegen, dass ein Großteil der Menschen, die sich nun zur Kirche hätten halten müssen, eigentlich Heiden gewesen seien. Pfarrer Garth zufolge können die evangelischen Kirchen in den westlichen Bundesländern viel von den Christen lernen, die in der ehemaligen DDR gelebt hätten. Diese hätten bereits erfahren, was es bedeute, wenn der Staat die Kirche nicht mehr stütze, sondern ihr feindlich gegenüberstehe. Diese Erfahrungen seien wertvoll, da auch im Westen ein großer „Säkularisierungsschub“ zu erwarten sei. Zu dem mehrtägigen Kongress kamen 250 Teilnehmer. ins Christliche Gästezentrum in Schwäbisch Gmünd. (idea)

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